Die häufigsten Verletzungen von Kindern

In diesem Artikel geht es um die Fakten zu den häufigsten Verletzungen von Kindern. Wie und warum die Verletzungen zustande kommen und natürlich, wie man sie verhindern kann. Zur besseren Übersichtlichkeit sind die Informationen in entsprechende Altersklassen unterteilt. 

Bewegungsdrang und natürliche Neugier

Tatsächlich verunfallen Säuglinge und Kleinkinder bis 4 Jahre am häufigsten im häuslichen Umfeld. Bei Kindern ab 5 Jahren sind es eher Freitzeit- und Sportunfälle. Überraschend ist dabei immer noch, dass Eltern den Straßenverkehr als gefährlichste Unfallquelle zählen und das Zuhause als sicher einstufen. 

0 – 6 MonateSturzunfälle, vor allem vom Wickeltisch, gefolgt von Couch und Babywippe; Transportunfälle; Ersticken (Bettzeug, Strangulieren, Einatmen von Kleinteilen)
6 – 12 Monate Erstickungsunfälle (Verschlucken von Gegenständen); Stürze vom Wickeltisch, Hochstuhl, beim Treppensteigen oder durch Lauflernhilfen (sog. Gehfrei); Vergiftungen/Verätzungen (Reinigungsmittel, ätherische und Lampenöle, Medikamente, Giftpflanzen); Verbrühungen/Verbrennungen (Herd, heiße Getränke)
1 – 3 JahreVergiftungen; Verbrennungen und Verbrühungen; Sturzunfälle (vornehmlich aus dem Fenster oder vom Balkon, sowie Treppenstürze); Haustierunfälle; Strangulieren und Ersticken (durch Kordeln, Bänder, Plastiktüten); Ertrinkungsunfälle
3 – 5 JahreFreizeit- und Sportunfälle (Stürze und Zusammenstöße); Stürze (Treppen und Hochbetten); Verletzungen durch Geräte und Werkzeuge; Ertrinkungsunfälle; Verkehrsunfälle
ab etwa 5 JahrenSport- und Freizeitunfälle, vor allem Stürze und Zusammenstöße; Verkehrsunfälle

Sicherheitsregeln

0-6 Monate

Spontanes Umdrehen oder Streckbewegungen werden immer mehr und passieren von jetzt auf gleich. Es ist daher immens wichtig, Kinder nicht aus den Augen zu lassen, niemals allein auf dem Wickeltisch oder anderen Erhöhungen lassen und am Wickeltisch immer eine Hand am Kind zu haben. 

Des weiteren fangen die Kinder in dieser Altersspanne an nach allem möglichen zu greifen. Daher kommt es vermehrt zu Verbrühungen durch heiße Getränke. Kaffee und Tee sollten daher nur außer Reichweite der Babys abgestellt und getrunken werden. Eine Tasse kann bis zu ein Drittel der Haut verbrühen.

Im Bettchen sollten sich keinesfalls irgendwelche Kuscheltiere, Nestchen oder Decken und Kissen befinden. Sie alle birgen eine erhöhte Erstickungsgefahr. Ein Schlafsack ist vollkommen ausreichend.

Kleinteile und gefährliche Gegenstände gehören nicht in dei Nähe von Babys. Dazu zählen beispielsweise Batterien, Knöpfe, Nüsse, Süßigkeiten, Nähzubehör, Tabletten, Putz- und Reinigungsmittel. An diesen Dingen können Kinder ersticken bzw. gefährlich werden. 

Verendet ausschließlich altersgerechte Spielzeuge und achtet darauf spitze und scharfkantige Spielzeuge und gegenstände vom Kind fern zu halten.

Bänder und Kordeln von Kleidungen oder Schnullerketten, die länger als 10 cm sind, können Babys strangulieren. Entfernt diese also unbedingt.

Die Badetemperatur von Babys beträgt 37°C. Überprüft diese mit einem Thermometer, bevor ihr das Baby badet. Und achtet darauf es immer festzuhalten, auch wenn es bereits eigenständig sitzen kann.

Lasst das Kind in diesem Alter niemals mit anderen kleinen Kindern oder Haustieren alleine. Auch nicht mal eben schnell! 

Im Auto müsst ihr das Kind immer in einem zugelassenen Rückhaltesystem sichern. Immer! Auch wenn es gerade schläft oder ihr nur eine kurze Strecke zurücklegen wollt.

6 – 12 Monate

Weiterhin gilt es die Sicherheitsregeln für Babys bis 6 Monate unbedingt zu beachten. 

Hinzu kommt, dass das eigene Zuhause abgesichert werden sollte um einen sicheren Raum zu schaffen in dem Kinder sorgenfrei auf Entdeckungsreise gehen können. Dazu zählen Treppenschutzgitter, Steckdosenschutz, Ecken- und Kantenschutz, sowie Möbel und Regale befestigen.

Achtet darauf, dass der Hochstuhl kippsicher ist und ihr die Sicherheitsgurte nutzt. Außerdem solltet ihr das Kind keinesfalls unbeaufsichtigt im Hochstuhl lassen. 

Ganz wichtig ist es, dass ihr keinesfalls eine Lauflernhilfe nutzt! DIese sogenannten “Gehfreis” haben schon zu zahlreichen schwerwiegenden Verletzungen und aber auch Fehlbildungen geführt. Keine Sorge, euer Baby lernt auch so das Laufen. Das eine Kind lernt es früher, das andere Kind lernt es später. Jedes Kind ist individuell und lernt es zu gegebener Zeit. Bleibt also geduldig!!!

1 – 3 Jahre

Die vorangegangenen Sicherheitsregeln bleiben auch in dieser Altersstufe weiterhin bestehen. 

Durch die wachsenden Mobilität des Kindes ist es wichtig nun auch die Fenster und Balkone zu sichern. Es gibt dafür Sicherheitsvorkehrungen und daneben sollten keinerlei Gegenstände vor den Fenstern und Türen stehen, die es den Kindern ermöglichen hochzuklettern und so an das Fenster zu kommen. 

Meist wird in dieser Altersklasse der Autositz gewechselt. Und zwar, wenn das Baby aus der Babyschale herausgewachsen ist. Lasst euer Kind so lange wie möglich rückwärtsgerichtet fahren. 

3 – 5 Jahre

Beachtet weiterhin die Sicherheitsregeln der vorherigen Altersklassen und passt diese dann individuell an euer Kind an.

Verzichtet bestenfalls noch darauf eurem Kind ein Hochbett zu kaufen oder zu bauen. Schwerwiegende Sturzunfälle aus Hochbetten lassen durchschnittlich erst mit 6 Jahren nach.

Macht eure Kinder mit dem sicheren Gebrauch von Geräten und Werkzeugen vertraut. Elektrische Geräte, wie sie beispielsweise viel im Garten genutzt werden, sind noch nichts für Kinder in diesem Alter. Wenn ihr selbst elektrische Geräte nutzt, nehmt sie nach Gebrauch sofort vom Strom und verstaut sie außer Reichweite von Kindern. 

Die meisten Kinder wachsen mit 3 bis 4 Jahren aus ihrem Kindersitz heraus und es wird Zeit für einen erneuten Wechsel. Lasst euch gerne in einem Fachgeschäft beraten und den Sitz an die Körpergröße eures Kindes anpassen. 

Ab etwa 5 Jahren

Fangt rechtzeitig mit der Verkehrserziehung an und zeigt eurem Kind das richtige Verhalten im Straßenverkehr. Dazu gehört es regelmäßig zu üben und zu kontrollieren, um ggfs. das Verhalten zu korrigieren. In den dunklen Jahreszeiten kleidet eure Kinder bitte besonders sichtbar, so dass sie sich auffälliger im Straßenverkehr bewegen.

Beim Fahrradfahren und Inlineskaten sollte immer auf die entsprechende Schutzkleidung geachtet werden.