Kindersicherheit im Garten: Pool und Teich sichern

Die Tage werden wärmer, die Badesaison startet und somit verbringen Familien ihre Zeit auch mehr im Freien. Verfügt der heimische Garten über einen Pool oder Teich ist es zwingend notwendig, diesen kindersicher zu machen, sodass es zu keinen Ertrinkungsunfällen kommen kann. Auch Regentonnen gehören zu den Gefahrenquellen im Garten, die abgesichert werden sollten.

Ertrinken ist keine Frage der Tiefe

Gerade kleine Kinder werden oft magisch vom Nass angezogen und sogar eine Tiefe von nur 3 Zentimetern reicht bereits aus, um im Wasser zu ertrinken. Das größte Problem ist, dass Kleinkinder noch nicht die Kraft haben, sich eigenständig über Wasser zu halten und daher durch einen reflexartigen Schock lautlos ertrinken. Die lebensbedrohliche Gefahr des lautlosen Ertrinkens unterschätzen viele Eltern leider. Denn Studien zufolge zählt Ertrinken bei Kindern zu den häufigsten tödlichen Unfällen. Je nach Alter steht diese Unfallart an zweiter bzw. dritter Stelle der Unfallsterblichkeit von Kindern.

Selbstverständlich sollte die Absicherung nicht nur während der Badesaison angebracht werden, sondern ganzjährig vor tödlichen Badeunfällen schützen. Hinzu kommt, dass man die Vorkehrung nicht nur treffen sollte, wenn man selbst kleine Kinder hat, sondern grundsätzlich: Denn auch Nachbarskinder können sich beispielsweise Zugang zum Grundstück mit Wasserquelle verschaffen.

Die wichtigste Regel von allen ist: Kinder niemals unbeaufsichtigt am und im Wasser lassen!

Ein Grund dafür, Kinder niemals unbeaufsichtigt am und im Wasser zu lassen ist, dass Kinder die Risiken von Wasser noch nicht richtig einschätzen können. Daher ist es wichtig, ihnen die Gefahren und klare Regeln immer wieder zu erklären, auch wenn es die Kinder nervt. Denn besser dreimal zu viel gesagt, als das einmal etwas passiert. 

Mögliche Regeln lauten:

  1. Wir rennen nicht am Pool/Teich. Man könnte ausrutschen und sich verletzen.
  2. Wir gehen nicht alleine in die Nähe des Pools/Teichs!
  3. Wir werfen kein Spielzeug oder sonstige Gegenstände ins Wasser!

Unfallprävention- Aber wie?

Pools, Teiche und weitere Wasserquellen können durch bestimmte Sicherheitsvorkehrungen gesichert werden, um so das Risiko eines Unfalls zu vermeiden. SICHER AUFWACHSEN stellt einige dieser Vorkehrungen vor:

Poolabdeckungen: Auf dem Markt gibt es unzählige Poolabdeckungen und so sollte man vor dem Kauf berücksichtigen, dass eine Abdeckung für die Kindersicherung gesucht wird. Abdeckungen mit Reißverschluss fallen so zum Beispiel schon raus, denn dies können von Kindern leicht geöffnet werden. Weitere Kriterien sind, dass die Abdeckung nicht von Kindern angehoben oder entfernt werden und sich auch kein Regenwasser darauf stauen darf. Am gängigsten sind daher Poolabdeckungen mit Rolladen und als Rollschutzabdeckung. Diese sind bis zu einer gewissen Last tragbar und verhindern das Einsinken von Kindern im Pool. Vor der Anschaffung einer Poolabdeckung ist es zu empfehlen, auf geschultes Fachpersonal zurück zu greifen und sich beraten zu lassen. 

Pool- und Teichzaun: Ein Schutzzaun um Pool oder Teich ist eine weitere Möglichkeit, die Gefahrenquelle Wasser kindersicher zu machen. Hierbei kommt es in erster Linie auf die Höhe von mindestens einem Meter an, um ein Rüberklettern zu vermeiden. Die Lamellen sollten so eng sein, dass kein Kind durch passt. Dies ist sicher nicht die schönste Lösung, kann aber sicherlich durch kinderfreundliche Zier- und Rankpflanzen aufgewertet werden. Sofern der Zaun über eine Tür verfügt, ist es notwendig, dass diese abschließbar ist. Alternativ zu einem Zaun kann man auch eine Mauer oder Brüstung in Erwägung ziehen. 

Pool-Alarm: Der Pool-Alarm ist quasi ein Bewegungsmelder, der aktiviert wird, sobald sich das Wasser der abgesicherten Gefahrenquelle bewegt. Es verhindert im Gegensatz zu einer Abdeckung nicht das Hineinfallen in das Wasser, aber sondert ein lautes akustisches Signal bzw. einen Warnton ab, sobald es zu Bewegungen kommt. Somit hat man die Möglichkeit schnell auf einen Unfall zu reagieren. Da Kinder jedoch sehr schnell zu Ertrinken drohen, raten die Experten von SICHER AUFWACHSEN davon ab, diese Absicherung ohne weiteren Schutz zu nutzen. 

Teichgitter: Teichgitter, beispielsweise aus Baustahl, sind Teichnetzen vorzuziehen, da diese zu nachgiebig sind und nicht zuverlässig vor dem Ertrinken schützen. Gitter hingegen können über oder direkt unter der Wasseroberfläche montiert werden und verhindern so ein Hineinfallen in das Wasser. Mittlerweile gibt es viele Varianten, die optisch variiert werden können und so gut ins Bild des Gartens passen: So erhält man Sicherheit und hat dennoch keine gestalterischen Einbußen. Wie bei den Poolabdeckungen empfiehlt es sich, einen Fachhandel aufzusuchen und sich beraten zu lassen, damit eine sichere Montage und die Belastbarkeit gewährleistet wird.

Deckel für Regentonne: Neben Pools und Teichen zählen auch Regentonnen zu den Gefahrenquellen für das Ertrinken von Kindern im heimischen Garten. Dies lässt sich durch verschraubbare Deckel einfach vermeiden. Gibt es für die Regentonne keinen passenden Deckel zu kaufen, kann man sich zum Beispiel mit einer Holzplatte helfen, die durch einen Ziegelstein oder einen Pflanzenkübel beschwert werden kann. 

Sicherheitsarmband: Sicherheitsarmbänder verfügen über Sensoren, die beim Kontakt mit Wasser einen Alarm an eine Basisstation abgeben. So kann schnell reagiert werden, sobald das Kind mit Wasser in Berührung kommt. Wie bei dem Pool-Alarm rät das Team von SICHER AUFWACHSEN von diesem Schutz als alleinige Absicherung ab, da der eigentliche Unfall nicht verhindert werden kann, sondern nur eine Benachrichtigung bietet.

Die Experten von SICHER AUFWACHSEN weisen darauf hin, dass all diese Produkte zur Unterstützung der Unfallprävention gelten, nicht aber die Aufsichtspflicht ersetzen. Denn in der Vergangenheit ereigneten sich etliche Unfälle trotz der Verwendung von Schwimmhilfen oder Schutzvorkehrungen an Swimmingpools oder Teichen. 

Weitere Expertentipps:

  • Kinder sollten frühzeitig an Wasser und dessen Gefahr gewöhnt werden. Bereits ab 4 Jahren können sie Schwimmen lernen. Man sollte aber dennoch nicht vergessen, dass auch wenn Kinder bereits schwimmen können, die Möglichkeit besteht, dass sie ertrinken.
  • Es empfiehlt sich, die Spielsachen nach dem Benutzen des Pools immer aus dem Wasser zu entfernen, um das Interesse der Kinder, wieder ins Wasser zu gehen, zu verringern.
  • Der Besuch eines Erste Hilfe Kurses ist ratsam, um im schlimmsten Fall bestmögliche Erstversorgung garantieren zu können.