
Unter dem Motto „Gemeinsam den Haushalt sicher machen“ findet der diesjährige bundesweite Kindersicherheitstag der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. am 10.06.2019 statt.
Aus diesem Anlass wurde am Donnerstag, den 06.06.2019 bereits eine Pressekonferenz von der Bundesgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. und dem Kooperationspartner Procter & Gamble gehalten. Kernpunkt der Veranstaltung war die Vorstellung von Ergebnissen einer repräsentativen Elternbefragung der BAG, sowie die Ausstellung einer sogenannten Riesenküche.
Die Elternumfrage – Welche Ergebnisse hat die Befragung ergeben? Wie gehen Eltern mit Kinderunfallgefahren um?
Art und Umfang der Befragung
Im Rahmen des diesjährigen Kindersicherheitstages hat die (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. eine Umfrage zum Thema Unfallgefahren für Kinder und elterliches Risikobewusstsein in Auftrag gegeben. Die Studie wurde online von der YouGov Deutschland GmbH in dem Zeitraum vom 09. – 16.05.2019 durchgeführt. Insgesamt haben an der Umfrage 1052 Eltern teilgenommen.
Ergebnisse der Befragung
Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für Familien mit Kindern unter 18 Jahren nach Bundesland und Anzahl der Kinder. Die nachfolgenden Daten beruhen auf den Ergebnissen der Online-Umfrage der (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V..
Frage 1: Hatte Ihr Kind / eines Ihrer Kinder in den letzten 12 Monaten einen Unfall, der ärztlich behandelt wurde?
Zunächst wurden die Eltern danach gefragt, ob ihr Kind, bzw. eines ihrer Kinder in den letzten 12 Monaten einen Unfall hatte, der ärztlich behandelt werden musste. 19 % der Eltern bejahten diese Frage.
Frage 2: Welche der folgenden Unfälle, die ärztlich behandelt wurden, hatte Ihr Kind / eines Ihrer Kinder in den letzten 12 Monaten?
Um detailliert herauszufinden, welche Art der Verletzungen in ärztlicher Behandlung in den letzten 12 Monaten am häufigsten vorkam, wurden den Eltern verschiedene Verletzungen zur Auswahl gegeben. Dazu zählten Stürze (59 %), Schnittwunden und Quetschungen (17 %), Verkehrsunfälle (8 %), Verbrennungen und Verbrühungen (8 %), Ersticken (5 %), Ertrinken und Unfälle rund ums Wasser (4 %), Vergiftungen (4 %) und Verletzungen durch Tiere (3 %).
Frage 3: Für wie wahrscheinlich halten Sie es, dass Ihr Kind der jeweiligen Gefahr ausgesetzt sein könnte?
Die nächste Frage zielte auf das elterliche Risikobewusstsein ab. Es wurde gefragt, für wie wahrscheinlich die Eltern die in Frage 2 genannten Gefahren für ihr Kind halten. Stürze (48 %) werden hier von den Eltern als wahrscheinlichste Unfallgefahr gesehen. Schnittwunden und Quetschungen (34 %), Verkehrsunfälle (32 %), sowie Verbrennungen und Verbrühungen (16 %) folgen der Gefahr von Stürzen.
Frage 4: Wie gut fühlen Sie sich selbst darüber informiert, wie Sie Ihr eigenes Kind am besten vor den folgenden Gefahren schützen können?
Die Umfrage wollte ebenfalls herausfinden, wie gut sich die Eltern selbst darüber informiert fühlen, ihr eigenes Kind vor Gefahren im Straßenverkehr, in der Freizeit, in der KiTa, Kindergarten oder Schule oder im häuslichen Umfeld zu schützen. Dabei kam heraus, dass sie sich gerade beim eigenen Zuhause (67 %), gefolgt von dem Zuhause von Betreuungspersonen (64 %), gut bzw. besonders gut informiert fühlen.
Frage 5: Welche Maßnahmen haben Sie bislang ergriffen, um Ihr Kind vor Gefahren zu Hause / rund um die Wohnung zu schützen?
Auf die offen gestellte Frage nach durchgeführten Maßnahmen zur Kindersicherheit nennen die meisten Eltern Aufklärung (28 %), Steckdosensicherungen (14 %), Aufpassen (9 %) und Treppenschutz (8 %). 13 % der Eltern geben an, keine gesonderten Maßnahmen zur Sicherung zu ergreifen.
Frage 6: Bitte geben Sie für die folgenden Gefahren jeweils an, wie häufig Sie mit Ihrem Kind über diese sprechen.
Das Thema Aufklärung wurde in der nächsten Frage wieder aufgegriffen, um herauszufinden, wie häufig mit Kindern über Gefahren gesprochen wird. Die größte Gefahr und somit regelmäßige Aufklärungsarbeit scheinen die befragten Eltern im Bereich des Straßenverkehrs (52 %) zu sehen. Gefahren im häuslichen Umfeld werden von etwa 30 % der Eltern regelmäßig mit den Kindern besprochen.
Frage 7: Wie oft kommt es vor, dass sich Ihr Kind unbeaufsichtigt in Ihren eigenen vier Wänden aufhält?
Da sich Unfälle häufig ereignen, wenn Kinder unbeaufsichtigt sind, wollte die Umfrage wissen, wie häufig das Kind sich unbeaufsichtigt im eigenen Zuhause befindet. Rund 60 % der befragten Eltern lassen ihre Kinder nie, oder nur in Ausnahmefällen unbeaufsichtigt. Überraschend ist die Zahl von 21% der Eltern, die ihr Kind regelmäßig, oder ab und zu unbeaufsichtigt lassen.
Frage 8: Wie gefährdet ist Ihr Kind Ihrer Meinung nach jeweils an den folgenden Orten?
Es gibt viele Orte der Gefahr für Kinder, doch die befragten Eltern sehen den Straßenverkehr (49 %) als größte Gefahrenquelle für ihr Kind. Nur 9 % sieht das eigene Zuhause als Risiko für das Kind an – 64% sehen kein, oder nur ein geringes Unfallrisiko. Daran ist zu erkennen, dass die Unfallgefahr in den eigenen vier Wänden häufig unterschätzt wird.
Die zentralen Daten und Fakten zu der Online-Umfrage zum Download bietet die BAG Mehr Sicherheit für Kinder e. V. auf ihrer Website.
Die Riesenküche
Um die Welt aus Kinderaugen zu sehen und Gefahren zu erkennen, wurde von der BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V. eine Küche überdimensional groß nachgebaut. Durch sie soll veranschaulicht werden, wie Kinder ihre Umwelt wahrnehmen. Die Faszination für Herdknöpfe, Schranktüren, Steckdosen und vielem mehr kann so besser nachvollzogen werden und es wird einem vor Augen geführt, welche Gefahrenquellen abgesichert werden müssen, um eine kindersichere Umgebung zu bieten

Nach dem Kindersicherheitstag 2019 konnte die Riesenküche im Foyer der Kinderklinik der Charité Campus Virchow-Klinikum in Berlin Wedding besucht werden.
Wer es nicht in die Charité geschafft hat, der kann aufatmen: Nach der Erstausstellung ist die Riesenküche ins Floriansdorf KiEZ Frauensee gezogen und wird Teil der dortigen Ausstellung und bei Veranstaltungen für Kindergartengruppen, Familien, sowie bei Schulungen von Fachpersonen eingesetzt.
Nach dem Kindersicherheitstag ist vor dem Kindersicherheitstag
Auch 2020 findet der bundesweite Kindersicherheitstag wieder am 10.Juni statt – er jährt sich dann sogar schon zum 20. Mal. Das Team von SICHER AUFWACHSEN freut sich schon jetzt auf eine spannende Veranstaltung der BAG Mehr Sicherheit für Kinder e.V..