Die Statistiken belegen: Jeder dritte Haushaltsunfall passiert in der Küche. Das rührt daher, dass die Küche mit all seinen Schränken, Schubladen und Geräten einem Abenteuerspielplatz gleicht und Kinder dadurch besonders angeregt werden, alles zu erkunden.
Hinter den Türen befinden sich in vielen Haushalten Alltagschemikalien wie Putz- und Waschmittel, Entkalker, Spülmaschinentabs oder Schädlingsbekämpfungsmittel. Auch elektrische Geräte wie der Wasserkocher, eine Fritteuse oder der Herd gehören zur Küchenausstattung dazu. Aufgrund dieser und zahlreicher anderen Risiken kann die Küche schnell zum Unfallort werden: Es drohen Verbrennungen, Verbrühungen, Vergiftungen und Schnittwunden!
Doch was kann man tun, um Kinder zu schützen und Unfälle am “Tatort Küche” zu vermeiden?
Unfälle im Haushalt – fast immer vermeidbar
In erster Linie sollte man Kinder aufgrund der vielen Gefahrenquellen nie unbeaufsichtigt in der Küche lassen. Um die Eltern bei ihrer Aufsichtspflicht zu unterstützen, gibt es zahlreiche Maßnahmen und Sicherheitsartikel, die die Gefahren in der Küche minimieren und die Kindersicherheit zu gewährleisten.
Welche Gefahren gibt es und wie kann man sie vermeiden:
Messer, Mixer und Scheren
Das Besteck, sowie der Messerblock und alle weiteren Geräte mit scharfen Klingen sollten sich hinter Türen oder in Schubladen befinden, die mit einem Sicherheitsriegel oder -schloss* gesichert sind. Hier darf der Besteckkorb in der Spülmaschine nicht vergessen werden.
Elektrische Geräte
Elektrische Geräte, wie Wasserkocher, Kaffeemaschinen und Fritteusen sollten außer Reichweite von Kindern stehen und bestenfalls nach dem Gebrauch sofort weg geräumt werden. Herunterhängende Kabel verleiten Kinder dazu daran ziehen, und so könnte sich kochendes Wasser aus dem Wasserkocher oder Fett aus der Fritteuse über das Kind ergießen und schwere Verbrennungen hervorrufen. Grundsätzlich gilt es, Kabel versteckt anzubringen oder zu befestigen. Es empfiehlt sich außerdem, ausschließlich Geräte mit ausreichend geprüfter Sicherheit zu kaufen.
Steckdosen
Wie im Rest der Wohnung oder dem Haus sollten die vorhandenen Steckdosen mit entsprechendem Steckdosenschutz* versehen werden, um Stromunfälle zu vermeiden. Es ist ratsam, auch Steckdosen zu sichern, in denen dauerhaft ein Stecker steckt, falls es dazu kommt, dass das Kind diesen heraus zieht.
Herd und Backofen
Um Kinder vor Verbrennungen und Verbrühungen an Herd und Backofen zu schützen, ist es ratsam auf entsprechende Sicherheitsartikel zurückzugreifen. Es gibt spezielle Herdschutzgitter*, die die Knöpfe und die vorderen Platten abdecken und so ein unkontrolliertes Einschalten und drüber Greifen vermeiden. Außerdem gibt es einen Hitzeschutz für die Backofentür, falls dieser nicht von Haus integriert ist, wie es bei den neueren Modellen der Fall ist. Ein Riegel vor der Backofentür* verhindert, dass der beleuchtete Inhalt erforscht werden kann. Bei der Benutzung des Herdes sollte man sich angewöhnen, vorrangig die hinteren Platten zu benutzen und Pfannenstiele nach hinten zu drehen.
Reinigungs- und Putzmittel
Chemikalien und Putzmitteln sollten in jedem Fall außer Reichweite von Kindern und im besten Fall hinter verschlossenen Türen aufbewahrt werden. Auch hier eignen sich Tür- und Schubladensperren* für den Verschluss.
Wasserhahn und Spüle
Damit sich Kinder nicht am Wasserhahn verbrühen ist es empfehlenswert, den Wasserhahn nach der Benutzung immer mit kaltem Wasser durchfließen und nicht auf Heißwasser stehen zu lassen. Die Gefahr, die neben dem Verbrennen zusätzlich von Spülwasser ausgeht, ist dass Kinder dies trinken könnten und durch das Reinigungsmittel vergiftet werden.
Heimliche Gefahrenquelle
Unter heimliche Gefahrenquellen fallen für die Experten von SICHER AUFWACHSEN primär Hochstühle und sogenannte Lerntürme. Natürlich ist es wichtig, Kinder altersentsprechend spielerisch an die Arbeiten in der Küche heranzuführen und sie mithelfen zu lassen. Doch dies sollte niemals unbeaufsichtigt passieren. Denn die größte Gefahr von den Hochstühlen und Lerntürmen geht davon aus, dass Kinder diese verschieben und als Kletterhilfe benutzen. So kommen sie schnell an höher gelegene, unter Umständen gefährliche Geräte, wie den heißen Herd oder an den Messerblock.
Die Welt aus Kinderaugen sehen
Kinder können aufgrund ihrer Körpergröße nicht sehen, dass ein elektrisches Gerät mit dem Kabel verbunden ist, oder der Stiel zu einem Topf gehört. Ein Gefühl dafür, wie die Küche aus Kinderaugen aussieht, bekommt man wenn man sich selbst einmal in die Küche hockt und umschaut. Allen Berlinern empfiehlt sich zusätzlich der Besuch der Riesenküche im Floriansdorf KiEZ Frauensee.
Achtung: Die Reichweite von Kindern erhöht sich jeden Tag!
Nur weil die Arbeitsplatte oder die Herdknöpfe gestern noch unerreichbar schienen, heißt das nicht, dass es heute noch immer so ist. Oftmals unterschätzen Eltern, dass Kinder von Tag zu Tag Entwicklungsschritte machen und sich eben dadurch die Reichweite erhöht. Es ist zudem nicht ausschlaggebend, ob das Kind mit den Händen an die jeweilige Gefahrenquelle kommt, sondern eben auch, ob es Hilfsmittel, wie Kochlöffel in der Hand hat, mit denen es drankommen könnte. Man sollte also idealerweise die Küche kindersicher gestalten, sobald die Kinder anfangen zu krabbeln.
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