Unfallfrei durch den Sommer

Vor allem im Sommer, wenn lange Tage und gutes Wetter dazu einladen, sind Kinder draußen sehr aktiv. Dass der Sommer allerlei Gefahren birgt, zeigt die Anzahl von Kinderunfällen in der Sommerzeit. Diese sind nämlich gar nicht mal so selten. Doch von welchen Situationen gehen Gefahren aus und wie kommen Familien unfallfrei durch den Sommer?

SICHER AUFWACHSEN deckt die größten Unfallschwerpunkte auf und zeigt wie man Kinder im Sommer am besten schützen kann.

Wo die Gefahrenstellen für Kinder lauern

Unfallort Spielplatz

Spielplätze heizen im Sommer bei warmen Temperaturen richtig auf. Insbesondere Rutschen aus Edelstahl oder Kletterstangen können dann schwere Verbrennungen hervorrufen. Beim Rutschen ist die Gefahr von Verbrennungen besonders hoch, da Kinder die betroffenen Körperteile nicht sofort wegziehen können und vergleichsweise lange mit der heißen Oberfläche in Kontakt sind. Um Kinder diesem Risiko nicht auszusetzen, sollten Eltern beim Spielplatzbesuch unbedingt an diese Gefahr denken und aufgeheizte Spielgeräte, die mit einer heißen Herdplatte vergleichbar sind, meiden.

Achtung Sturzgefahr

In vielen Wohnungen staut sich die Sommerhitze und in den Morgen- und Abendstunden werden die Fenster und Balkontüren zum Lüften weit geöffnet. Um Stürze aus dem Fenster und vom Balkon zu vermeiden, sollte man Kinder keinesfalls während des Lüftens aus den Augen lassen und zur zusätzlichen Absicherung die Fenster und Balkontüren mit Sicherungen versehen. Auch Möbel oder Pflanzenkübel auf dem Balkon oder in der Nähe des Fensters dürfen nicht unterschätzt werden, da Kinder diese oftmals als Kletterhilfe nutzen. Es ist daher ratsam, diese zu entfernen oder mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zu platzieren.

Ungetrübter Badespaß

Für viele ist die beste Abkühlung an heißen Tagen der Sprung ins kühle Nass. Doch mit Pools, Planschbecken und Teichen auf dem eigenen Grundstück ist auch eine Gefahrenquelle gegeben, die leider immer wieder für Unfälle – besonders mit kleinen Kindern – sorgt. Erschreckenderweise können sie bereits innerhalb von wenigen Sekunden ertrinken. Und sie tun dies geräuschlos ohne sich durch Paddeln und Strampeln bemerkbar zu machen. Das Ertrinken ist nach dem Verkehrsunfall die zweithäufigste unfallbedingte Todesursache bei Kindern. Es ist daher unabdingbar, dass Pools und alle weiteren Wasserquellen, zu denen sogar Regentonnen zählen, abgesichert werden, um unfallfrei zu bleiben. Zu den wichtigsten Maßnahmen, um Ertrinkungsunfälle zu vermeiden, zählt allen voran die uneingeschränkte Aufsichtspflicht von Erwachsenen. Des weiteren sind Zäune und Abdeckungen zu empfehlen. Für mehr Informationen zu diesem Thema empfiehlt SICHER AUFWACHSEN einen Blick in den Artikel Kindersicherheit im Garten: Pool und Teich sichern.

Ab in den Schatten

So wohltuend Wärme und Sonne sein können, so gefährlich sind sie gerade für Kinder. Kinderhaut ist sehr empfindlich und so ist es besonders wichtig, sie vor Sonnenbrand und Sonnenstich zu schützen. Ein Sonnenbrand gleicht einer Verbrennung und kann zu schweren Hautrötungen, Blasenbildung, Schmerzen und Fieber führen. Ein Sonnenstich entsteht durch intensive direkte Einstrahlung auf Kopf und Nacken, bei der die Hirnhäute gereizt werden. Die Folgen sind unter anderem Kopfschmerzen, Erbrechen und Verwirrtheit. Aber auch auch Krampfanfälle, sowie Atem- und Kreislaufstörungen können auftreten.

Um Kinder vor diesen schmerzhaften Gefahren zu bewahren, sollten sie niemals ungeschützt in die Sonne gelassen werden. Es empfiehlt sich daher die Haut regelmäßig mit einem Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor einzucremen, der sowohl gegen UVA als auch UVB-Strahlen schützt. Trotz der Sonnencreme sollten große Teile der Haut mit leichter Kleidung bedeckt sein. Dazu eignet sich beispielsweise Baumwollkleidung, oder spezielle UV-Schutzkleidung. Unerlässlich ist zudem ein Sonnenhut mit Nackenschutz und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Gefährliches Heimwerken

Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern werden im Sommer aktiver: Die Hecke muss geschnitten, der Rasen gemäht, oder andere Bauprojekte umgesetzt werden. Es ist besonders wichtig, den Geräteschuppen stets verschlossen zu lassen und die gefährlichen Arbeitsgeräte bei Pausen oder nach getaner Arbeit wieder kindersicher zu verstauen.

Vorsicht giftig

Im Sommer strahlt die Blütenpracht am schönsten: Mit bunten Farben und auffälligen Blüten ziehen Pflanzen die Aufmerksamkeit auf sich. Kinder sind leicht davon zu begeistern und je nach Alter werden die Pflanzen erforscht oder zum Spielen benutzt. Damit es nicht zu Vergiftungsunfällen kommt, ist es von großer Wichtigkeit, die giftigen Pflanzen im Garten und auf dem Balkon zu ersetzen oder kindgerecht abzusichern. Es ist außerdem ratsam, Kinder über giftige Pflanzen und deren Folgen aufzuklären.

Grillen ohne Gefahr

Sommerzeit ist Grillzeit: In den meisten Familien trifft das zu. Doch auf was muss man achten, um sicher und unfallfrei durch den Sommer und die Grillsaison zu kommen?

Um Kinder vor schweren Verbrennungen zu schützen, wird der Grill in einem windgeschützten Bereich, in dem es keine brennbaren Stoffe gibt, aufgestellt. Er wird zudem zu jeder Zeit von einem Erwachsenen beaufsichtigt. Auf gefährliche Grillanzünder oder Brandbeschleuniger, wie Spiritus, muss unbedingt verzichtet werden. Die Grillzone ist für Kinder tabu: Mithelfen oder in unmittelbarer Nähe Spielen ist verboten. Nach dem Grillen muss die Kohle auskühlen und ordnungsgemäß entsorgt werden.

Wer sticht denn da?

Gerade in den Sommermonaten sind Insektenstiche keine Seltenheit. Stiche von blutsaugenden Insekten, wie Mücken und Bremsen, sind grundsätzlich nicht gefährlich, aber lästig und oft mit Juckreiz und Schmerzen verbunden. Gegen ihre lästigen Stiche helfen Insektenschutzmittel, die jedoch nur bedingt für Kinderhaut zu empfehlen sind. Alternativ kann man sich in Apotheken Öle als natürliches Mittel zusammenstellen lassen. Stechende Insekten, wie Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen stechen nur wenn sie sich bedroht fühlen. Bienen und Hummeln sind meist in bodennähe auf der Suche nach Nektar. Daher ist es ratsam, Kinder Schuhe tragen zu lassen, wenn sie auf Grünflächen mit Blumen oder Klee spielen. Wespen reagieren hingegen sehr intensiv auf Nahrungsmittel. Hastige Bewegungen beim Versuch, die Tiere zu verscheuchen, können einen Stich provozieren. Es gilt daher die Faustregel, Ruhe zu bewahren, wenn sich Wespen nähern. Zudem sollten Kinder im Sommer die Getränke besser aus verschließbaren Gläsern oder Flaschen trinken, oder einen Strohhalm nutzen.