Giftige Zimmerpflanzen
Sobald die Kinder anfangen zu Krabbeln und sich hochziehen sind Pflanzen und die dazugehörigen Pflanzenkübel und Blumentöpfe ganz besonders spannend. Sie werden zielstrebig auserkoren und die kleinen Hände greifen nach der Erde oder den Blättern. Die Erde kann man durch Blumen- und Pflanzenschutzgitter vor neugierigen Kinderhänden absichern. Doch wie sieht es bei den Pflanzen selbst aus? Gerade die ganz kleinen Kinder stecken sich zum Erkunden alles in den Mund und das Wort “Nein” gerät aus Neugier schnell in Vergessenheit.
Giftige Pflanzen Balkon und Garten
Im Gegensatz zu Zimmerpflanzen lockt die Flora im Garten und auf dem Balkon meist durch bunte Farben und schmackhaft aussehende Früchte und Beeren. Doch gerade das faszinierende Aussehen ist tückisch.
Symptome
Nicht jedes Pflanzengift löst bei Kindern die gleichen Symptome aus. Die zu erwartenden Symptome hängen nämlich zum einen davon ab, wie schwerwiegend giftig die jeweilige Pflanze ist. Des weiteren ist die Stärke der Symptome auch davon abhängig, welche Teile in welchen Mengen von der Pflanze gegessen wurden. Auch der Mageninhalt zum Zeitpunkt des Verzehrs spielt eine große Rolle. Aufgrund dieser und weiteren vielschichtigen Einflussfaktoren lässt sich kein eindeutiger Verlauf der Vergiftung festlegen.
Zu den möglichen Vergiftungserscheinungen können aber unter anderem Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit, Brechreiz, Blähungen und Durchfall gezählt werden. In den schlimmsten Fällen wurden Herzrythmusstörungen und Krampfanfälle beobachtet.
Nach Hautkontakt mit einer giftigen Pflanze kann es zudem zu Rötungen und Juckreiz im Sinne einer allergischen Reaktion kommen.
Maßnahmen
Zuallererst sollten die Eltern im Falle einer Vergiftung Ruhe bewahren, auch wenn das leichter gesagt als getan ist.
Bei schwerwiegenden Vergiftungserscheinungen, wie Bewusstlosigkeit und Krämpfen dringend den Notarzt unter der 112 wählen.
Eine telefonische Beratung im Vergiftungsfall erhält man beim Giftnotruf in Bonn, der rund um die Uhr von Ärzten besetzt ist und aufklärt, wie sich im Notfall nach der Einnahme giftiger Pflanzen zu verhalten ist.
Notruf
Telefon
Bitte keine Behandlung auf eigene Faust durchführen, wie beispielsweise das Kind zum Erbrechen bringen, sondern immer Rücksprache zu einem Arzt oder Krankenhaus halten.
Prävention
Um Vergiftungen durch Pflanzen in den eigenen vier Wänden oder im Garten und Balkon zu vermeiden, sollten die giftigen Pflanzen entfernt oder sich außer Reichweite von Kindern befinden. Stellt man die Pflanzen an einen vermeintlich sicheren Ort, sollte man nicht vergessen, ob z.B. eine Blüte oder ein Blatt herunterfallen oder vom Wind in die Nähe des Kindes gelangen kann. Da die giftigen Pflanzen sich nicht ausschließlich im eigenen Zuhause befinden, ist es wichtig, die Kinder aufzuklären. Das frühzeitige Wissen, dass es giftige Pflanzen gibt und es gefährlich sein kann, draußen Blumen, Pflanzen oder Beeren zu pflücken und diese zu essen, auch wenn sie noch so lecker aussehen oder dem Essen von Zuhause sehr ähneln, ist unerlässlich. Bei einigen Pflanzen ist das reine Anfassen schon eine Gefahr und kann zu Reaktionen und Ausschlägen führen. Es ist ratsam, Kindern Bilder von Pflanzen zu zeigen, damit sie wissen, welche sie besser nicht anfassen oder essen. Im Zweifel sollten die Kinder die Finger von den Pflanzen lassen und die Eltern um Rat fragen.
Hinweis: Welche Bäume, Wald- und Wiesengewächse außerdem giftig sind, erfährt man unter anderem auf der Website der Giftzentrale Bonn.