Die 10 gefährlichsten Situationen und Gegenstände für Kinder

Babys werden mit ungefähr einem halben Jahr immer mobiler und spätestens wenn sie das Robben oder Krabbeln anfangen, wird mit unerschöpflicher Energie alles ausprobiert und getestet: Das Baby will seine Umwelt erforschen!

Die Neugier der Kleinen ist unendlich groß und Eltern können sie nicht eine Sekunde aus den Augen lassen. Dass das die Nerven unweigerlich strapaziert ist klar. Um den Forschungsdrang so wenig wie möglich einzuschränken, weniger “nein” zu sagen und sich nicht wie der Schatten des Kindes fortzubewegen, ist es von großem Vorteil, die gefährlichsten Gegenstände und Situationen im Haushalt schon im Vorhinein zu entschärfen und kindersicher zu machen.

Wenn Abenteuer anders enden als geplant

Erschreckenderweise passieren über 80% der Unfälle im Säuglings- und Kleinkindalter im eigenen Zuhause. Typische Unfälle sind Stürze, Ertrinken, Ersticken, Verbrennungen, Verbrühungen und Vergiftungen.

SICHER AUFWACHSEN möchte auf die gefährlichsten Gegenstände und Situationen im Haushalt hinweisen und auf einfache Maßnahmen, mit denen die meisten Unfälle vermieden werden können, aufmerksam machen.

  1. Kleine Kinder können Höhe noch nicht einschätzen und fallen daher häufig vom Wickeltisch, dem Bett oder der Couch. Hier ist es unabdingbar, die Kleinen nicht aus den Augen zu lassen: Am Wickeltisch immer eine Hand am Kind, auch wenn man nur schnell etwas aus der Schublade nimmt oder die WIndel in den Mülleimer legt. Das Bett kann man beispielsweise durch einen Rausfallschutz sichern. Auch Stürze aus Fenstern und von Balkonen sind leider nicht selten. Hier empfiehlt es sich, die herkömmlichen Fenstergriffe durch abschließbare Fenster- und Türgriffe auszutauschen.
  2. Verbrennungen und Verbrühungen passieren im Alltag leider viel zu häufig: Die Tasse Kaffee auf dem Küchentisch wird schnell zur Gefahrenquelle, wenn das Kind an der Tischdecke zieht oder auf dem Schoß der Eltern zu zappeln anfängt. Sobald heiße Getränke auf dem Tisch stehen, sollten Kinder im Hochstuhl außer Reichweite der Getränke sitzen und vielleicht verzichtet man zu dieser Zeit einfach auf das hübsche Tischtuch? Auch Töpfe und Pfannen mit heißem Inhalt und die dazugehörigen heißen Herdplatten haben schon zu zahlreichen schmerzhaften Verletzungen geführt. Eltern sollten sich angewöhnen, die hinteren Herdplatten zu nutzen und Stile von Töpfen nach hinten zu drehen. Auch Schutzgitter bieten Sicherheit, so dass sich die Kleinen nicht verbrennen oder verbrühen.
  3. Eine weitere Gefahrenquelle im Haushalt stellt das Herabziehen von Elektrogeräten dar: Föhn, Wasserkocher, Toaster und Bügeleisen sind hier die bekanntesten Unfallverursacher. Kinder friemeln oft solange an herabhängenden oder freiliegenden Kabel, bis diese schließlich als Tau fungieren und das dazugehörige Gerät unkontrolliert auf das Kind fällt. Neben Schürf- und Platzwunden wird es gerade bei dem heißen Bügeleisen oder dem mit heißem Wasser gefüllten Wasserkocher besonders gefährlich. Es ist daher ratsam die Elektrogeräte zum einen außer Reichweite der Kinder aufzustellen, sie ggfs. nach dem Gebrauch im Schrank zu verstauen und zum anderen die Kabel keinesfalls so zu verlegen oder hängen zu lassen, dass Kinder daran kommen.
  4. Wenn der eigene Haushalt sich über mehrere Etagen erstreckt, ist es sinnvoll die Treppenauf- und abgänge durch Treppenschutzgitter abzusichern. Denn ungelenke erste Krabbelversuche oder die Neugier macht es den Kleinen unmöglich darauf zu achten, dass es eine Veränderung im Boden gibt und es es plötzlich bergauf oder bergab geht. Durch die einfache Montage kann man sein Kind vor Treppenstürzen und folgenschweren Verletzungen bewahren.
  5. Mit dem Krabbeln kommt auch das Interesse Hindernisse zu erklimmen. Die selbstgewählten Klettergerüste sind häufig Regale, Schränke und weitere Möbel. Das Gewicht des Kindes darf hierbei nicht unterschätzt werden, auch befüllte Möbel sind schon häufig mit kletternden Kindern umgefallen und haben schwerwiegende Verletzungen hervorgebracht. Damit die Möbel dem Gewicht des Kindes standhalten und nicht mit ihm umkippen und es unter sich begraben, ist es immens wichtig, die Möbel an der Wand zu befestigen. Meist ist eine solche Wandbefestigung im Lieferumfang der Möbel enthalten. Alternativ kann man Kippsicherungen nachträglich erwerben und die Möbel kindersicher befestigen.
  6. Die wohl bekannteste Kindersicherung in Haushalten ist der Steckdosenschutz. Steckdosen ziehen Kinder magisch an und fasziniert stecken sie die kleinen Finger oder andere spitze Gegenstände in die Stromquelle. Damit es bei der Entdeckungstour nicht zu gefährlichen Stromschlägen kommt, empfiehlt es sich auf Steckdosensicherungen mit Dreh- bzw- Schiebemechanik zurückzugreifen. Die kleinen, unscheinbaren Helfer sind besonders leicht zu montieren und fallen optisch nicht mal auf. Der größte Kritikpunkt des Steckdosenschutzes, dass es nach der Montage zu umständlich sei, die Steckdose zu benutzen, lässt sich einfach widerlegen: Es ist eine Sache der Gewohnheit! Nachdem man die neue Mechanik ein paar Mal benutzt hat, geht es ganz leicht von der Hand.
  7. Auch die orale Phase wird mit dem Krabbelalter ausgeprägter: Alles, einfach alles was in Babyhände gelangt wird angeleckt und in den Mund gesteckt. Die größte Gefahr hierbei ist das Ersticken durch das Verschlucken herumliegender Kleinteile. Als kleine Faustregel gilt, dass alles was durch eine Toilettenpapierrolle passt, zu klein für ein Kind ist und daher außer Reichweite aufbewahrt werden sollte. Zu den Kleinteilen zählen auch Spielzeuge. Leider ist hier nicht immer automatisch die Kindersicherheit gegeben und so sollten die Waren vor dem Spielen auf ihre Beschaffenheit geprüft werden. Die Altersangaben der Hersteller sind oft ein hilfreicher Anhaltspunkt, um Herauszufinden welches Spielzeug für das Kind bereits geeignet ist.
  8. Die in Punkt 7 angesprochene orale Phase führt nicht nur zu Erstickungsunfällen sondern leider auch zu Vergiftungen: Putzmittel, Waschpulver, Hygieneartikel, Medikamente und sonstige Chemikalien sind gefährliche Giftcocktails für Kinder und gehören daher außer Reichweite. Sofern man nicht die Möglichkeit hat, sie an für Kinder unzugänglichen Orten, wie hohen Regalen aufzubewahren, eignen sich leicht zu montierende Schrankschlösser, um Kindern den Zugang zu verwehren.
  9. Bevor man Kinder im Haus hat macht man sich wenig Gedanken um die Verträglichkeit von Zimmerpflanzen. Doch Tatsache ist, dass viele Pflanzen giftig sind. Giftige Pflanzen finden im besten Fall einen neuen Besitzer oder ziehen an einen neuen Platz außer Reichweite von Kindern. Doch nicht nur die Pflanzen selbst können giftig sein, sondern auch das jeweilige Pflanzensubstrat. Kinderhände graben gerne in Blumenerde und die Hydrokultur-Kügelchen wirken auch anziehend. Um zu vermeiden, dass das Substrat gegessen wird, kann man die Pflanzen vorsorglich mit Pflanzenschutzgittern absichern. Eine günstige, relativ unauffällige Alternative ist das Überziehen eines Nylonstrumpfes über den Untertopf.
  10. Ertrinken ist eine der häufigsten unfallbedingten Todesursache bei Kindern. Es ist für viele unvorstellbar, dass bei Kindern im Krabbelalter schon eine Wassertiefe von nur wenigen Zentimetern ausreicht, um darin zu ertrinken. In erster Linie ist es unabdingbar, Kinder in der Nähe von Wasser nicht aus den Augen zu lassen. Das gilt in der Badewanne genauso wie im Garten. Für Pools, Teiche und Regentonnen gibt es zudem verschiedene Maßnahmen um Ertrinkungsunfälle zu vermeiden. Dazu zählen in erster Linie Poolabdeckungen, Zäune und Gitter.